Plasma

 

Die moderne Astronomie basiert auf den Arbeiten solcher Größen wie Newton, Kepler und Laplace. Deren Gesetze beschrieben ein mechanisches Universum, bestehend aus elektrisch neutralen Körpern in einem Vakuum, welches allein durch die Einwirkung der Gravitation funktioniert. Auch das heutige allgemein anerkannte kosmologische Modell zur Entstehung und Evolution des Universums basiert auf Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, welche im Wesentlichen ein von der Gravitation bestimmtes Weltbild zeichnet.

Das Universum, das wir beobachten können, besteht jedoch zu 99,9% nicht aus den in unserer näheren Umgebung vorkommenden festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen, sondern, wie uns die Raumfahrtmissionen der letzten 50 Jahre gezeigt haben, aus etwas, dass „Plasma“ genannt wird.

Plasma enthält, im Gegensatz zu elektrisch neutralen Atomen, Teilchen, die eine Ladung tragen. Dabei kann es sich um einen relativ „kalten“ Mix aus neutralen Atomen und solchen, die ein oder mehrere Elektronen verloren haben (Ionen) sowie freien Elektronen handeln, aber auch aus rohen Elementarteilchen bestehen, die zu energiereich sind, um sich stabil miteinander verbinden zu können.

Im Gegensatz zu neutraler Materie reagieren geladene Teilchen auf elektrische und magnetische Kräfte. Diese Kräfte sind bei gleicher Anzahl von Atomen um 39 Größenordnungen stärker als die Gravitationskraft. Selbst wenn nur ein geladenes Teilchen unter 10.000 existiert, sind die entstehenden elektromagnetischen Kräfte immer noch 10 Millionen mal stärker als die Gravitationskräfte der 10.000 Teilchen.

Welche Kräfte Strom hat, zeigt z.B. die Funkenerosion (EDM).

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