Geladene Planeten?

 

Die Existenz eines elektrischen Feldes über der Oberfläche der Erde wurde bereits 1803 durch Paul Erman nachgewiesen. Die Feldstärke an klaren Tagen liegt bei 100 bis 500 Volt pro Meter. Das Feld ist Richtung Erdoberfläche gerichtet. Die einfachste Erklärung wäre, dass es durch eine negative Ladung in der Erde entsteht. Man hat auch eine positive Ladung in der oberen Atmosphäre als mögliche Erklärung heranzuziehen versucht, eine Suche danach blieb jedoch bisher erfolglos.

Interessant ist nun natürlich die Frage, was passiert, wenn sich geladene Körper in einem Plasma befinden und bewegen, z.B. ein negativ geladener Körper. Die negative Ladung des Körpers zieht positive Ionen aus dem umgebenden Plasma an und erzeugt damit eine positive Ladung um sich herum, sowie eine negative Schicht an dessen Außenseite durch die abgezogenen positiven Ionen, solange, bis das Potential des umgebenden Plasmas erreicht ist. Es entsteht eine Art Doppelhülle um den Körper und diese Hülle begrenzt die elektrischen und magnetischen Auswirkungen der Ladung des Körpers.

Die Existenz dieser Hülle ist inzwischen durch Raumsonden sehr gut nachgewiesen. Vergleichbar, aber nicht damit identisch ist die sogenannte Magnetosphäre. Die „elektrische Hülle“ der Erde reicht etwa zehn Erdradien sonnenwärts und ist 40 Erdradien breit. Nachgewiesen wurde die Hülle bis knapp an den Orbit des Mars heran. Die Hülle der Venus reicht bis knapp an den Erdorbit heran, die Hülle des Jupiter bis knapp zum Saturnorbit, usw.

Klassische Darstellung der Magnetosphäre

Klassische Darstellung der Magnetosphäre
(Thornhill/Talbott 2007, S.45)

Wir haben also heute die Situation, dass sich die Planeten im aktuellen Zustand des Sonnensystems elektrisch nicht ‚fühlen‘, weil sich ihre elektrischen Hüllen nicht berühren oder gar überschneiden. Es herrscht eine Art elektrisches Gleichgewicht, es wirken keine elektrischen oder magnetischen Kräfte, und daher reichen zur Zeit die Gesetze der Gravitation völlig aus, die Läufe der Planeten im Sonnensystem zu beschreiben.

Aber wenn dieses elektrische „Gleichgewicht“ gestört wird, z.B. dadurch, dass nach einer Fission (Spaltung) ein in etwa planetengroßer Körper die Bahnen der anderen Planeten schneidet, dann beginnt eine neue Bahnausrichtung, die solange abläuft, bis sich wieder ein Gleichgewicht einstellt. Das geschieht relativ schnell, bezogen auf kosmische Abläufe, durch die Einwirkung der 39 Größenordnungen stärkeren elektrischen Kraft gegenüber der normalerweise ausschließlich angesetzten Gravitation, aber was bis dahin abläuft ist mit nichts vergleichbar, was wir heute an Naturgewalten kennen. Ein durchgerechnetes mathematisches Modell existiert hierfür bisher noch nicht.

Ein solches Szenario, sollte es sich jemals abgespielt haben, müsste Spuren überall im Sonnensystem hinterlassen haben. Welche könnten das sein?

Nächster Abschnitt: Elektrische Spuren

Diese Seite drucken Diese Seite drucken